Displaced Persons Camps (DP-Lager)
DP-Lager (Displaced-Persons-Camps) waren nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland errichtete Sammelunterkünfte für Millionen von Menschen, die durch Krieg, Vertreibung oder Verfolgung heimatlos geworden waren. Sie dienten zur vorübergehenden Unterbringung von ehemaligen Zwangsarbeiter:innen, Kriegsgefangenen, KZ-Überlebenden und anderen Geflüchteten. Die Lager befanden sich meist in ehemaligen Kasernen, Heimen oder sogar ehemaligen Konzentrationslagern. Die Lebensbedingungen waren oft beengt und schlecht. Viele DP-Lager entwickelten ein eigenes kulturelles Leben mit Schulen, Synagogen und Gemeinschaftseinrichtungen. Bis in die 1950er Jahre wurden sie nach und nach aufgelöst, das letzte DP-Lager schloss 1959.
Literatur
Angelika Königseder & Juliane Wetzel: Lebensmut im Wartesaal, Die jüdischen DPs (displaced persons) im Nachkriegsdeutschland, Frankfurt a.M. 1994.
Holger Köhn: Die Lage der Lager: Displaced Persons-Lager in der amerikanischen Besatzungszone Deutschlands, Essen 2012.
Wolfgang Jacobmeyer: Vom Zwangsarbeiter zum heimatlosen Ausländer. Die Displaced Persons in Westdeutschland 1945–1951, Göttingen 1985.